In VMware Horizon integrierte Drucklösung (bis Horizon-Version 7)

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Die serverseitig in VMware integrierten ThinPrint-Komponenten werden unter der Bezeichnung Virtueller Druck (Virtual Printing) zusammengefasst. Sie sind Bestandteil des Horizon Agents.

Virtueller Druck (Virtual Printing) als Komponente des VMware Horizon Agents

Alternative 1: Virtuelles Drucken (Virtual Printing)

Windows-Anwendungen übergeben ihre Druckdaten an das Betriebssystem üblicher­weise im Format EMF. Dies macht sich das Output Gateway zunutze. Es integriert sich in das Betriebssystem als Druckertreiber, rendert aber gar keine Druckaufträge, sondern sendet die EMF-Daten der Anwendung als virtuellen Druckauftrag (via PCoIP oder RDP) zu einer Windows-Workstation, wo dann der Druckauftrag mit Hilfe des nativen Druckertreibers fertig gerendert und zum Drucker weitergeleitet wird. Dieses Verfahren trägt bei ThinPrint-Produkten die Bezeichnung Driver Free Printing – was sich auf die Substitution der nativen Druckertreiber des Hori­zon-Desktops durch das Output Gateway bezieht.

Für Nicht-Windows-Workstations und Thin Clients (der Firma IGEL) wird statt des­sen ein universeller PostScript-Treiber (TP Output Gateway PS) bereitgestellt.

virtuelles Drucken (mit Druckdatenkomprimierung) direkt zu einem Arbeits­platzdrucker (der Pfeil zeigt den Druckweg)

virtuelles Drucken (mit Druckdatenkomprimierung) direkt zu einem Arbeits­platzdrucker (der Pfeil zeigt den Druckweg)

Die auf Windows-Workstations installierten Drucker werden von Auto­Connect in die Horizon-Desktops verbunden. Dabei verwendet Auto­Connect das Output Gateway als (virtuellen) Treiber. Außerdem lädt es die Eigen­schaften der nativen Treiber von der Workstation auf den Horizon-Desktop. Diese erscheinen dann im User-Interface des Output Gateways. Ein positiver Nebeneffekt des Driver Free Printings ist ein einheitliches, benutzerfreundliches Interface für alle Drucker.

auf einer Workstation installierte Drucker mit nativen Druckertreibern

von AutoConnect auf dem Horizon-Desktop angelegte Drucker mit dem Output Gateway als virtuellem Treiber

Papierquellen des nativen Treibers auf der Workstation (links) erscheinen im Output-Gateway-Interface auf dem Horizon-Desktop (rechts)

Session-in-Ses­sion-Drucken

Wird aus einer ersten Sitzung heraus eine zweite geöffnet, kann auch aus dieser zur Workstation gedruckt werden. In diesem Fall muss der Horizon Client zusätzlich auf dem Desktop resp. Remote-Desktop-Session-Host installiert werden, auf dem die erste Sitzung läuft. Der Horizon Client erkennt dann automatisch, dass er sich in der „mittleren Sitzung“ befindet und aktiviert seine Session-in-Session-Kom­ponente.

Session-in-Session-Drucken mit Komponenten des Horizon Clients (die Pfeile zeigen den Druckweg)

Session-in-Session-Drucken mit Komponenten des Horizon Clients (die Pfeile zeigen den Druckweg)

Location-Based Printing

Ergänzend zu den Workstation-Druckern kann AutoConnect auch Netz­werkdrucker-Objekte anlegen, die Druckaufträge mit dem Protokoll Standard TCP/IP direkt zu physischen Netzwerkdruckern senden. Die Verwaltung dieser Drucker erfolgt als Gruppenrichtlinie (GPO) im Active Directory.

Das Verfahren heißt standortbasierter Druck oder Location-Based Printing. Dabei kommt weder Druckdatenkomprimierung noch Driver Free Printing zum Einsatz. Alle Druckertreiber werden auf den Templates der Horizon-Desktops vorinstalliert.

konventioneller (standortbasierter) Druck mit nativem Treiber direkt zu einem Netzwerkdrucker (der Pfeil zeigt den Weg der Druckdaten)

konventioneller (standortbasierter) Druck mit nativem Treiber direkt zu einem Netzwerkdrucker (der Pfeil zeigt den Weg der Druckdaten)

Gruppenrichtlinie für das automatische Anlegen von Netzwerkdruckern

Vorteile

  • Driver Free Printing für Windows-Workstations und für Thin Clients mit Windows Embedded
  • hohe Komprimierung der Druckdaten
  • automatisches Anlegen von Workstation- und Netzwerkdruckern auf dem Hori­zon-Desktop mit Hilfe von AutoConnect
  • Konfiguration der Netzwerkdrucker mit Gruppenrichtlinien (Location-Based Printing)
  • Session-in-Session-Druck

Nachteile

  • kein Driver Free Printing möglich für Nicht-Windows-Endgeräte und bei Loca­tion-Base Printing; die betreffenden Druckertreiber müssen manuell auf Tem­plates der Horizon-Desktops installiert werden
  • keine Druckdaten-Komprimierung bei Location-Base Printing
  • Thin-Client-Unterstützung nur bei Windows Embedded oder IGEL-Thin-Clients
  • Um Driver Free Printing auch für Netzwerkdrucker nutzen zu können, müssen diese auf jeder Windows-Workstation manuell installiert werden.

Empfehlungen

  • geeignet für kleine VMware-Horizon-Umgebungen ohne Druckserver mit vor­zugsweise Windows-Workstations
  • Clientseitig unterstützt werden Windows- und Mac-OS-Workstations sowie IGEL-Thin-Clients
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